So werden Sie zum attraktiven Arbeitgeber

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Die Zeiten haben sich geändert und es fällt Ihnen als Arbeitgeber ggf. zunehmend schwerer, passende bzw. angepasste Mitarbeiter zu finden?! Vom Fachkräftemangel ist die Rede, doch den gibt es i.d.R. nur in der engen und eingeschränkten Zielgruppendefinition. Sollten Sie aus diesem Dilemma aussteigen wollen, ist es unabdingbar, dass Sie sich ändern. In diesem Transformationsprozess ist es zunächst wichtig, dass Sie die Kriterien eines attraktiven Arbeitgebers erfüllen. Die Kriterien, was genau einen Arbeitgeber attraktiv macht, haben aber Mitarbeiter und Kandidaten schon längst bestimmt. Die Messlatte wird durch die Kandidaten gesetzt – nur die entscheiden, wer oder was für sie attraktiv ist. Ihre Sichtweise als Firma ist hier von nachgelagerter Priorität. Laut der Orizon-Studie „Arbeitsmarkt – Perspektiven der Arbeitnehmer“ dürfen Sie sich daran orientieren: 
 
1. Fähigkeit zur Veränderung 
 
Zu den zentralen Anforderungen an die Arbeitgeber zählen neben der Unternehmenskultur die Fähigkeit zur Veränderung. Nur wer in der Lage ist, nicht nur die Strukturen, Prozesse und Technologien, sondern auch die Denkweise, Haltung und Kultur der Zusammenarbeit im Unternehmen ständig auf den Prüfstein zu stellen, kann in der VUKA-Welt bestehen. VUKA ist ein Akronym für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambivalenz und beschreibt die ständig veränderten Rahmenbedingungen im Geschäfts- und Berufsleben. Stellen Sie sich bitte die Frage, befinden Sie sich in einem stetigen Reflexionsprozess als Unternehmen? 
 
2. Leistungsgerechte Bezahlung 
 
Eine weitere wichtige Forderung an Job und Arbeitgeber besteht einer Studie des Personaldienstleisters Orizon zufolge in einer leistungsgerechten Bezahlung (2016). So gilt für 71 Prozent der befragten Arbeitnehmer die Entlohnung als wichtigstes Kriterium eines attraktiven Arbeitgebers. 
 
Exkurs für Unternehmen: Warum Standardgehälter niemanden begeistern – die Benchmark setzt der Markt, nicht Ihre interne Richtlinie 
 
Allen „less work, more life“-Trends zum Trotz zeigen auch aktuelle Studien, dass das Gehalt eine wichtige bis sehr wichtige Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers spielt. Entsprechend ist die Bezahlung immer noch eine der Hauptfaktoren für berufliche Unzufriedenheit und eine damit verbundene Wechselbereitschaft. Das liegt auch daran, dass viele Vergütungssysteme von den Unternehmen nur auf ihre interne Stimmigkeit geprüft werden. Häufig fehlt ein Abgleich mit den Gehältern, die bei Wettbewerbern gezahlt werden. 
 
Ihr internes Gehaltsband interessiert niemanden 
 
Wann genau wurden Ihre internen Gehaltsbänder festgelegt und vor allem wann aktualisiert? In Zeiten von Hype-Technologiethemen wie Künstliche Intelligenz, SAP S/4HANA etc. muss Ihr Unternehmen in der Lage sein, auch Hype-Gehälter zu zahlen – sofern es Ihr Ziel ist, Top-Leute anzustellen. 
 
3. Gutes Betriebsklima 
 
Gleich hinter einer leistungsgerechten Bezahlung rangiert laut der Orizon-Studie der Wunsch nach einem guten Betriebsklima, den knapp 71 Prozent der Befragten äußerten. Dabei kommt ein positives Arbeitsklima sowohl den Unternehmen als auch den Mitarbeitern zugute, denn es ist eine wesentliche Voraussetzung für motivierte Beschäftigte, deren Leistungsbereitschaft und damit auch den Unternehmenserfolg.  
 
„Das Betriebsklima ist das einzige Klima, das man selbst bestimmen kann“, sagt der Volksmund. 
 
 Dabei wurden folgende zentrale Einflussfaktoren identifiziert: 
 
• Verhalten und Umgang der Geschäftsführung mit den Mitarbeitern 
 
• Werte und Philosophie des Unternehmens 
 
• deren Einhaltung und Umsetzung der Führungskräfte 
 
• respektvoller Umgang und Wertschätzung mit den Mitarbeitern 
 
• Rückhalt und Spielraum für Mitarbeiter 
 
• Zukunftsperspektive des Unternehmens 
 
• Ausstattung des Arbeitsplatzes 
 
• Vergütung und Sozialleistungen für die Mitarbeiter 
 
Junge Talente und erfahrene Fachkräfte haben hohe Ansprüche an die Arbeitgeber. Unternehmen müssen diesen Erwartungen gerecht werden, wollen sie im War for Talents eine Chance haben und sich gegen die große Konkurrenz durchsetzen. Mit einem angestaubten Image werden keine guten Mitarbeiter angelockt, die zum Erfolg beitragen. Notwendig sind ein modernes Arbeitsklima und der Fokus auf die Zufriedenheit der Angestellten. 
 
4. Arbeitsplatzsicherheit 
 
Ein nicht zu unterschätzendes Thema ist die Arbeitsplatzsicherheit. Sobald sich Angestellte wirklich keine Sorgen machen müssen, wie sicher ihr Job ist, können sich Zufriedenheit und Innovation entwickeln. In einem Umfeld von Unsicherheit und Angst ist das nicht möglich. 
 
Fazit: 
 
Sie stellen sich mit Sicherheit die Frage, warum Themen wie „Sinnhaftigkeit der Arbeit, Wirksamkeit und Werte“ in diesem Beitrag keinen Raum gefunden haben, obwohl sie sicherlich sehr wichtig sind?! Sobald Unternehmen und Arbeitgeber diese vier genannten Kriterien nicht erfüllen, spielen alle weiteren Punkte wie Sinn, Werte etc. leider auch keine Rolle! Zuerst muss ich um die genannten Grundpflichten gekümmert werden. Danach folgt die Kür. 
 
Die Zukunft der Arbeit: wir wissen bereits heute, dass wir aufgrund von Digitalisierung, Demographie & Co., in zehn, fünfzehn Jahren völlig anders arbeiten werden, als wir das heute tun. Wird die Arbeitswelt dann wirklich besser und menschlicher sein? Wir wissen es nicht aber immer mehr Unternehmen setzen sich genau dafür ein und stellen jetzt die Weichen für eine bessere Arbeitswelt.  
 
Quellen: Orizon GmbH, Delmaine Donson/Getty Images, Frank Rechsteiner/Hype Group