Wie kommen potentielle Kandidaten für Ihr Unternehmen mit Ihnen zusammen?

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EIN ERFOLGREICHER WEG ZUR ZIELSICHEREN STELLENANZEIGE
 
 
Wie kommen potentielle Kandidaten für Ihr Unternehmen mit Ihnen zusammen? Über eine Job-/Stellenanzeige! Damit entscheidet Ihr formuliertes Stellenangebot darüber ob sich der potentielle Kandidat damit ausführlich beschäftigen will und wird.
 
Damit steht an erster Stelle die Formulierung.
 
 
Leiten Sie diese aus der Sicht des Kandidaten her:
 
 
  1. Damit er Ihre Stellenanzeige findet, nach welchen Begriffen würde der Jobsuchende suchen?
  2. Des Weiteren: Welche Anzeigeninhalte spielen aus Sicht des Jobsuchenden eine wesentliche Rolle?
 
HIER unsere SECHS Tipps für die Formulierung einer erfolgsversprechenden Stellenanzeige:
 
 
I 1. Betiteln Sie die Stellen anders als die der Mitwettbewerber. BREMSEN Sie damit den Leser AUS und holen ihn in die aktive Bewusstseinsphase.
 
I 2. Starten Sie mit einem KURZEN und KNAPPEN EINSTIEG. Ihr potentieller Kandidat wird sich bei Interesse sowieso mit Ihrer Unternehmenswebseite ausführlich auseinandersetzen.
 
I 3. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und „backen“ Sie sich NICHT Ihren Kandidaten durch zu viele Erwartungsvorgaben.
 
I 4. Kommen Sie bitte PRÄZISE auf den Punkt und nutzen Sie Formulierungen von branchenüblichen Begrifflichkeiten
 
I 5. Neigen Sie bitte NICHT zu Über- oder Untertreibungen
 
I 6. Interessante SCHLUSSnotizen
 
 
 
I 1.JOB-Titel
 
 
Bsp.: Sie suchen einen Vertriebsleiter/-Verantwortlichen
 
 
Dazu finden Sie branchenbezogen vorwiegend die Stellenbetitelungen „Sales Manger“, „Sales Director“, „Head of Sales“, „Account Manager“, Vertriebsleiter“, „Leiter Vertrieb“ etc.
 
Ein Stelleninteressierter liest über diese Begrifflichkeiten leicht und unterbewusst hinweg. Betiteln Sie also genauso Ihre BESTE WARE im Bereich Recruiting, die Sie zu vergeben haben, fallen Sie damit nicht auf. Allerdings hat Ihre Stellenanzeige die besten Chancen, weit vorne in den Ergebnislisten eines Kandidaten zu erscheinen, wenn der Titel Ihrer Anzeige mit der Eingabe des Jobsuchenden übereinstimmt.
 
Andererseits sollten Sie berücksichtigen: gelingt es Ihnen, das aktive Bewusstsein des Lesers zu treffen, ihn im Lesefluss, mit einem sperrigen / unüblichen Begriff auszubremsen, dann haben Sie ihn zumindest für einen zeitlichen Bruchteil gefesselt und die Erfolgschance steigt, dass er Ihr Stellenprofil genauer und ausführlicher betrachtet. Insofern sollten Sie einen ausgefallenen generischen Titel finden.
 
Ich empfehle Ihnen, nutzen Sie beide Faktoren und verknüpfen Sie den Job-Titel.
 
Suchen Sie daher nach Synonymen zur sonst üblichen Stellenbetitelung. Bleiben wir beim Vertrieb und der Leitungsebene. Hierzu finden sich folgende Synonyme: Absatz, Akquise, Umsatz, Umschlag, Verkauf, Kundenwerbung, Distribution, Außendienst, Verkäufer, Trader, Broker und für die Stellenhierarchie finden sich Direktor, Führung, Federführung, Geschäftsführung, Spitze etc.
 
Also halten wir fest: es soll den Verantwortungsbereich umreißen, die Hierarchie andeuten, den Leser „ausbremsen“ , damit er an Ihrer Stellenanzeige hängen bleibt, anders sein als die der Mitwettbewerber aber auch zeitgemäß und ggf. auch humorvoll rüberkommen.
 
 
Die Stellenbetitelung könnte daher lauten:
 
Federführender Umsatzbringer im Außenauftritt unserer Marke / Account Manager
 
Im Rahmen der relevanten Suchbegriffe ergänzen Sie nach Ihrer Eigenkreation selbstverständlich die branchenübliche Stellenbetitelung. Finden Sie Ihren persönlichen Spagat zwischen rein faktischen Informationen und Daten, in Verbindung mit Ihrer Kreativität.
 
 
 
I 2.Die Einleitung Ihrer Stellenanzeige
 
 
Der Einstieg Ihres angebotenen Stellenprofils vermittelt den ersten Eindruck Ihrer Unternehmung. Allerdings ist an dieser Stelle „weniger gleich mehr“, d.h. Sie sollten lediglich einen kurzen Überblick darüber geben, wer Sie als Arbeitgeber sind und wo sich Ihr Unternehmenssitz befindet bzw. die der angebotenen Stelle.
 
Es wird gerne empfohlen, dass Sie in der Einleitung noch weitere nützliche Informationen, wie z.B. zur Größe des Unternehmens, zu den Produkten und Dienstleistungen, ggf. auch zu Ihrer Kundenstruktur etc. . etwas schreiben sollten. Dem möchte ich klar widersprechen. Ihre potentiellen Kandidaten, die sich mit Ihrem ausgeschriebenen Stellenprofil beschäftigen, suchen sowieso Ihre Unternehmenswebseite auf und holen die nötigen Informationen dort ab. Sie sollten also dem Leser in Ihrer Stellenausschreibung keine unnötige Zeit stehlen, sonst erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass er schon an diesem Punkt abspringt und sich auf die nächste Ausschreibung konzentriert. Daher empfehle ich Ihnen, halten Sie sich kurz und knapp in der Einleitung.
 
 
I 3. Sich auf das Wesentliche Konzentrieren
 
Wenn Sie sich Stellenausschreibungen ansehen, beginnen diese fast immer mit dem Tätigkeitsfeld. Seien Sie anders! Sie wollen den Leser/Interessenten/Kandidaten ja beeindrucken und an Ihrer Stellenausschreibung festhalten. Starten Sie bei Ihrem Jobangebot sofort mit den Benefiz. Geben Sie klar präzise zum Ausdruck, was Ihnen Ihr potentieller Kandidat wert ist. Auch hier können Sie von Ihren Mitwettbewerbern lernen. Hier liest man häufig Aussagen wie: „anspruchsvolle Führungsaufgabe“, „ein zukunftsorientierter Arbeitsplatz“, „attraktives Grundeinkommen und Prämien“, „Werte und Nachhaltigkeit eines Familienunternehmens“, „ein konstruktives Arbeitsklima“, „Ausgewogenheit der Work-Life-Balance“ etc. Ganz ehrlich, müssen wir darüber noch sprechen? Sind das wirklich Angebote, die einen Kandidaten überzeugen können? Oder sind das eher Füllfloskeln, damit das Jobangebot einigermaßen abgerundet werden kann??? Wenn Sie keine konkreten Benefiz haben, dann ist das Ihre erste Aufgabe zu durchdenken, kalkulieren und festzulegen.
 
Prüfen Sie für sich die Punkte:
 
 
  • Wie stehen wir zu betrieblichen Maßnahmen, die wir unseren Mitarbeitern anbieten wollen und können: betriebliche Altersvorsorge, betriebliche Krankenversicherung, betriebliches Gesundheitsmanagement, betrieblicher Kindergarten etc.?
Wie sieht es aus mit der Unterstützung bei den KiTa-Gebühren, Tankgutscheinen, Jobticket etc.?
 
 
  • Haben oder führen wir ein Mobilitätsprogramm ein, mit der Nutzung von Fahrzeugen, Fahrrädern, Rollern etc.?
  • Stellen wir unseren Mitarbeitern kostenfrei Getränke und Snacks zur Verfügung und/oder bezuschussen wir das Mittagessen?
  • Wie sieht es ggf. mit Dienstwohnungen, Arbeitsbekleidung, Coworking-Nutzung, Diensthandy und/oder –Laptop etc. aus?
 
Starten Sie Ihr Jobangebot gezielt mit Ihren Zusatzangeboten, um den Kandidaten neugierig zu machen, wer SIE als Arbeitgeber sind!
 
Bei der Beschreibung der Aufgabenfelder sollten Sie sich auf lediglich 4 bis 5 Schwerpunkte begrenzen, denn alle weiteren Bedingungen klopfen Sie im Assessmentprozess und/oder Jobinterview ab. Überfrachten Sie den potentiellen Kandidaten nicht unnötig und bedenken Sie bitte folgendes: die Jobbörse Indeed hat in Ihren Jobangebot-Untersuchungen festgestellt, dass es eine optimale Länge für Stellenbeschreibungen gibt. Jobangebote, für die 700 bis max. 2.000 Zeichen verwendet wurden, erhalten im Schnitt 30% mehr Bewerbungen.
 
 
I 4.Präzise sein und Branchenbegrifflichkeiten
 
Ich empfehle Ihnen grundsätzlich die Verwendung von Begriffen, die Ihrem Ziel-Kandidaten bekannt sind und wonach gesucht wird. Versprechen und verlangen Sie in Ihrem Stellenprofil nicht zu viel. Statistisch bewerben sich z.B. Frauen nicht mehr bei Ihnen, wenn Ihre vorgegeben Voraussetzungen nicht mindestens zu 80 Prozent als erfüllt eingeschätzt werden. Bei Männern sieht das anders aus, sie haben auch bei 60 Prozent Selbsteinschätzung den Mut die Bewerbung bei Ihnen einzureichen. Um eine hohe Anzahl von Kandidaten zur Bestenauslese zu akquirieren, sollten Sie dies brücksichtigen.
 
 
I 5.Keine Über- und Untertreibungen
 
Sollte beispielsweise Ihr Unternehmen in nur einem Markt agieren, dann beschreiben Sie es bitte nicht als global. Des Weiteren sollten Sie Aufstiegschancen auch nur dann in Aussicht stellen, wenn es die Unternehmenssituation tatsächlich zulässt bzw. Sie es auch einplanen.
 
Machen Sie sich aber bitte auch nicht kleiner als Sie sind. Setzen Sie bspw. Ihre Zusatzangebote/Benefiz nicht als allgemein bekannt voraus sondern stellen Sie diese ausführlich dar.
 
 
I 6.Interessante Schlussnotizen
 
Die Beschreibung Ihres Job-Angebotes gibt Ihnen Raum, potenzielle Kandidaten für Ihr Unternehmen zu interessieren. Jedes Unternehmen hat dabei etwas, das es besonders macht! Arbeiten Sie diese Extras in Ihrem Stellenangebot deutlich heraus. Gerade bei schwierig zu besetzenden Positionen und Stellenprofilen können Sie sich so ggf. aus der Masse der Angebote hervorheben?!
 
 
Weniger ist oft mehr. Bemühen Sie sich um ein Gleichgewicht aus wichtigen Details und einem nutzerfreundlichen Maß an Informationen. Berücksichtigen Sie die hohe Jobsuche über das Smartphone. Bereits jetzt suchen bereits über 60 Prozent der Kandidaten über dieses Endgerät, d.h. kurze Stellenbeschreibungen können einfacher vom Leser erfasst werden.
 
 
Hinterfragen Sie alle Annahmen und bisherige Vorgehensweisen bei der Darstellung und Gestaltung von Jobtiteln und Anzeigentexten. Bereits kleine Veränderungen haben oft schon große Auswirkungen. Es lohnt sich immer Neues auszuprobieren!